Bist du Content Creator:in oder Content Marketer:in?

Content ist nicht gleich Content. Deine Herangehensweise an Content – als Creator:in oder Marketer:in – bestimmt deine Vorgehensweise, deine Stärken und Schwächen, und deine Strategie.

Lasst uns mit einer Gegenüberstellung als Selbst-Test starten.

(Um die Begriffe nicht 1000 Mal wiederholen zu müssen, nutze ich jetzt CC als Abkürzung für Content Creator:in und CM als Abkürzung für Content Marketer:in, ok?)

Teste dich!

Beantworte die Fragen für dich und zähle mit, wie oft du Content Creator:in oder Content Marketer:in, ausgewählt hast!

Frage 1: Warum wird der Content erstellt?

CC: um des Contents willen und weil es Spaß macht.

CM: als Mittel zum Zweck. Zweck: Branding, Vertrauensaufbau, Umsatz, …

Frage 2 :Welche Rolle spielt der Content in deinem Business?

CC: eine zentrale! Mein Content ist mein Produkt

CM: ich mache Content für mein Marketing; mein Hauptfokus liegt aber auf meinen Produkten, Dienstleistungen, Angeboten und Kund:innen. Der Content soll darauf einzahlen.

Frage 3: Wie leicht oder schwer fällt es dir, Ideen für neuen Content zu finden?

CC: gar nicht schwer! Neue Ideen finde ich an jeder Ecke. Ich bin schon eher überfordert, weil ich nicht weiß, welche Idee ich priorisieren soll…

CM: eher schwer, denn ich muss meinen Content ja strategisch an meinen Angeboten ausrichten und will ja auch nicht zu viel verraten…

Frage 4: Wie viel Archivmaterial hast du?

CC: super viel! Ich blogge/podcaste/filme/create ja schon lange.

CM: ich hab eine Handvoll Blogposts und E-Mails. Achja, den Vortrag neulich könnte ich vielleicht auch recyclen?!

Frage 5: Ist dein Content direkt monetarisiert?

CC: ja, mit Affiliate Links, Brand Deals und/oder Partnerprogrammen der Netzwerke

CM: nein, ich nutze meinen Content, um damit andere Angebote zu bewerben

Frage 6: Auf welche Metriken achtest du?

CC: ich brauche gute Reichweiten und Engagement für meine Brand Deals. Für die Affiliate-Links sind Klicks und Conversions wichtig.

CM: Es ist nicht so wichtig, wie viele Leute genau meinen Content konsumieren. Solange regelmäßig inbound Anfragen in meinem Postfach landen, bin ich zufrieden.

Frage 7: Hand aufs Herz, wie viel Spaß macht dir Content?

CC: Ich liebe es, Content zu erstellen!

CM: Es ist okay, aber am liebsten arbeite ich mit meinen Kund:innen/ an meinen Produkten.

Hier die Zusammenfassung:

 Content Creator:innen

  • erstellen Content für eine oder mehrere Plattformen
  • monetarisieren diesen Content direkt, z.B. mit Affiliate-Links, Brand-Deals oder Partnerprogrammen. Dadurch können sie sich auf den Content konzentrieren – er ist ihr Produkt.
  • brauchen eine relative hohe Reichweite und gutes Engagement

Content Marketer:innen

  • erstellen Content, um damit ihre Angebote zu vermarkten
  • der Content soll Reichweite und Vertrauen generieren, aber auch Conversions
  • der Content darf nicht „zu viel“ verraten, wenn Infoprodukte, Beratungen o.ä. verkauft werden
  • Reichweite und Engagement ist nicht soo wichtig – Soloselbstständige (z.B. Berater:innen, Dienstleister:innen) brauchen oft nur eine geringe Anzahl von Neukund:innen pro Monat

Spektrum statt entweder/oder

Meiner Meinung nach sollte man die Unterscheidung eher als Spektrum sehen und nicht als klare „Typ A oder Typ B“ Unterscheidung.

Wenn zum Beispiel Content Creator:innen eigene (digitale) Produkte entwickeln, werden sie zu Marketer:innen.

Andersherum: wenn Marketer:innen eine Working-in-Public-Strategie einschlagen, verhalten sie sich eher wie Creator:innen.

Die erste Frage ist jetzt also: Welchem Typen fühlst du dich eher zugehörig?

Und die zweite Frage: welche Konsequenzen hat die Unterscheidung für die Content-Strategie?

Content-Strategie für Creator:innen

Content Creator:innen haben grundsätzlich mehr Zeit für ihren Content und müssen keine Angst davor haben, in ihrem Content „zu viel“ zu verraten.

Ihre Herausforderungen sind aber, dass sie viel und konstistent veröffentlichen müssen, um nicht in Ungnade der Algorithmen und der Community zu fallen.

Sie brauchen also eine Microcontent-Strategie, die ihnen Konsistenz mit genug Flexibilität für Trends oder Impulse gibt. Außerdem sollte das große Content-Archiv mit Content-Recycling-Techniken ausgeschöpft werden. Bei der Formatentwicklung können Community– und Kooperationsformate mitgeplant werden.

Content-Strategie für Selbstständige & Marketer:innen

Content Marketer:innen haben weniger Zeit für ihren Content, da sie den Großteil einer Zeit auf das Durchführen ihrer Dienstleistungen, Betreuen von Klient:innen und Entwickeln von Produkten aufwenden.

CMs brauchen daher auf jeden Fall eine zeitsparende Strategie. Dazu gehört einfache Planung, das Batchen von Content (statt auf Trends oder Geistesblitze zu vertrauen) und das Auswählen von Evergreen-Themen. Mit Dokumentationen und Workflows wird der Grundstein dafür gelegt, Teile der Contentproduktion auch an andere (Teammitglieder, VAs, Agenturen, …) outsourcen zu können.

Fun Fact: Microcontent funktioniert für beide Gruppen!

Beim ersten Sprint hatten wir sowohl Content Creator:innen (z.B. Caro mit ihrem Kreativblog) als auch Marketer:innen (z.B. Lea, die Coachings und Kurse für Klarheit gibt) dabei.

Ich persönlich identifiziere mich auch als Mischform zwischen Content Creatorin und Marketerin und kann mich daher sehr gut reinfühlen! 🙂