06 Okt Audionotes vs Voicenotes im Content-Vergleich
Beide Apps haben nicht nur einen sehr ähnlichen Namen, beide sehen auch auf den ersten Blick aus, als ob sie die gleiche Funktion hätten: Idee als Sprachnotiz einsprechen und Text-Content zurückerhalten. Doch der Teufel steckt im Detail. In diesem Blogpost will ich Audionotes und Voicenotes miteinander vergleichen und zeigen, wo ihre jeweiligen Stärken liegen.
Meine persönliche Erfahrung mit beiden Apps
First things first: Wenn ich einen Tool-Test veröffentliche, dann nur, wenn ich damit auch wirklich herumgespielt habe 😉
Audionotes habe ich vor knapp einem Jahr entdeckt und mir eine Lifetime-Lizenz gekauft. Ich sage vorweg: ich LIEBE das Tool und es hat meinen Content-Workflow nachhaltig vereinfacht und beschleunigt. Und ich sage auch vorweg: Ich bin Affiliate-Partnerin geworden und habe einen Affiliate Link, mit dem ich eine Provision für meine Empfehlung erhalte. Die Links zu Audionotes in diesem Blogpost sind mein Affiliate-Link und ich habe auch einen Rabattcode („KATO“).
Dennoch habe ich eine „Konkurrenz“ gefunden und für manche von euch ist diese vielleicht sogar noch passender als Audionotes. Die besagte Konkurrenz, Voicenotes, teste ich seit knapp drei Monaten. Hier kommt nun mein Vergleich. Ganz oldschool per Hand getippt statt per Voice 🙂
Die Gemeinsamkeiten von Audionotes und Voicenotes
Beide Apps eint das Grundprinzip: Man spricht seine Gedanken als Sprachnotiz in die App, und die App erstellt daraus mit Hilfe von AI ein Wort-für-Wort-Transkript, sowie weitere Textsorten wie Blogposts, E-Mails, Journaleinträge, To-Do-Listen oder Social-Media-Posts. Sowohl Voicenotes als auch Audionotes funktionieren sowohl im Browser als auch am Smartphone. (Voicenotes hat eine ‚richtige‘ App, Audionotes eine Webapp.) Was ich sehr schätze und was beide Apps von Long-Form-Content-Verarbeitungstools wie Castmagic unterscheidet: Es gibt keine monatliche Begrenzung, wie viele Minuten ich nutzen oder wie viele Notes ich anlegen kann. Das senkt die Hemmschwelle, die Apps tatsächlich zu nutzen. Beide Apps funktionieren wunderbar auf Deutsch.
Gedanken einfangen mit Hilfe von AI
I know, es gibt viele Beispiele für schlechten AI-Einsatz. Hände mit zu vielen Fingern, hölzerne Texte… Wir haben es alle gesehen und darüber geschmunzelt. Ich möchte betonen, dass diese Art von AI-Tools nicht dafür gedacht ist, Content aus dem Nichts zu generieren, sondern dass die eigenen Gedanken mit Hilfe von AI festgehalten, sortiert, gestrafft werden. Das ist für mich ein großer Unterschied. AI ersetzt meine Kreativität in dem Prozess nicht, sondern unterstützt sie. Und manche Ideen würden schlichtweg verloren gehen, wenn man sie nicht mit AI einfängt. Das macht Audionotes und Voicenotes für mich so wertvoll.
App-Alternativen
Diese Art von Software nutzt OpenAI und andere AI-Modelle im Hintergrund. Es gibt sicher noch ein Dutzend Apps mit der gleichen Idee (ein paar habe ich auf AppSumo gesehen); und wenn man ChatGPT-affin ist, kann man sich da sicher auch mit Custom GPTs oder No-Code-Workflows eine eigene Alternative bauen. Ich will nicht sagen, dass eine der beiden Apps, die ich hier vorstelle, dieses Genre erfunden haben – aber sie setzen es sehr gut um 🙂
Der Workflow mit Audionotes
Das Motto von Audionotes: „Your cluttered Thoughts into clear Text Notes using AI“
Wenn man Audionotes im Browser oder am Handy startet, wird man gleich mit [Name], let’s create [Blog Article] begrüßt. Ich kann die Sprache und die Default-Textsorte (in dem Fall: Blog Article) einstellen und sofort mit der Aufnahme starten oder bestehende Audios oder Texte verarbeiten. Im Personal Plan können die Sprachnachrichten bis zu 15 Minuten lang sein und mit dem Start der Aufzeichnung wird die Zeit runtergezählt.
Wenn ich fertig bin, erstellt Audionotes automatisch das Transkript sowie den Blogartikel als Long Form Content/Summary. Es ist jedoch kein Problem, weitere Long Form Content Textsorten zu generieren. Dafür gibt es voreingestellte Auswahlmöglichkeiten: Einige neutrale (Clean Transcript, Simple Summary, In depth Summary), und einige spezifische (Blog Article, Meeting Notes, Personal Journal Entry und mehr).
In einem weiteren Reiter namens Content gibt es dann die Möglichkeit, Short-Form-Content zu generieren, z.B. Blogs, E-Mails, Action Items und Tweets. Sowohl für Long-Form- als auch Short-Form-Content kann ich Custom Prompts speichern, wobei ich sagen muss, dass die Generierung bei LFC manchmal fehl schlägt.
Ich kann jederzeit zu älteren Notizen zurückgehen und mir daraus neuen Content erstellen lassen. Fertige Ergebnisse kann ich mit Tags, Ordnern und Herzchen sortieren, um den Überblick nicht zu verlieren. Mit der Funktion „Prime Summary“ kann ich mehrere bestehende Notizen kombinieren und als Ausgangspunkt für neuen Content nutzen.
Ich persönlich habe nur die „Personal“-Lizenz. Wenn ich den teureren „Pro“-Plan hätte, könnte ich Sprachnotizen mit mehreren Sprechern hochladen (Speaker Distinction) und mit einzelnen Notes chatten. Meiner Meinung nach macht das bei ‚richtigem‘ Long Form Content wie Podcast- oder Webinaraufzeichnungen mehr Sinn, deswegen habe ich mich für die günstigere Lizenz entschieden.
Audionotes hat Integrationen mit Notion, Zapier und Webhooks. Für Pro-Plan-User gibt es auch einen Whatsapp-Bot, mit dem man die Sprachnotizen direkt in WhatsApp aufnimmt statt über die App. (Wenn ich das richtig verstanden habe. Wie gesagt, ich nutze den Pro-Plan nicht.)
Der Workflow mit Voicenotes
Das Motto von Voicenotes: A place to dump your thoughts.
Wenn ich Voicenotes öffne, sehe ich einen „Feed“ mit meinen neuesten Notes. Im unteren Bildschirmbereich befinden sich die 3 Optionen Record, Ask my AI und Create.
Indem ich auf Record drücke, starte ich eine neue Aufzeichnung. Es gibt keine offizielle Begrenzung, wie lang eine Note sein darf. Nach einer kurzen Verarbeitungszeit sehe ich dann das Transkript. Über das Menü kann ich Subnotes (weitere Sprachnotizen), Links und Bilder zu einer Note hinzufügen.
Content erstellt man über das Create-Menü. Voreingestellte Optionen sind: Summarize (kurzer Text), Main Points (Stichworte), To-do list, Tweet, Blog post, Email und Cleanup. Man kann auch Custom Prompts einmalig nutzen oder speichern. Sie sind dann allerdings nicht im Haupt-Create-Menü, sondern man muss immer den Umweg über Create -> Custom gehen. Jeglicher Content wird in Kurzform (Titel + 1 Satz) unter dem Transkript angezeigt und wird per Klick ausgeklappt.
Unterhalb befindet sich außerdem eine Liste mit 3 Related Notes, also Notizen, bei denen die KI eine Ähnlichkeit festgestellt hat. Der große USP von Voicenotes ist, dass die Notizen quasi miteinander verknüpft werden. Die Funktionen „Ask my AI“ und „Create“ funktionieren also über die einzelnen Notizen hinweg. Ich kann mit Ask my AI zum Beispiel nach einer To-Do-Liste fragen oder nach meiner Meinung zu einem bestimmten Thema, und bekomme Antworten aus meinem kompletten Archiv.
Mit Create kann ich den zu erstellenden Content und einzelne Notes auswählen. Das Prinzip ist toll, leider ist das Auswahlfeld ein wenig klein und es ist schwierig, die passenden Notes zu finden.
Voicenotes hat Integrationen mit Zapier, Webhooks und Readwise. In den Optionen kann ich meine Sprache, Eigennamen (die sonst von der KI falsch transkribiert werden könnten) und Kontext über mich hinterlegen.
Content erstellen mit Audionotes oder Voicenotes im Praxistext
In diesem Video habe ich die gleiche Content-Idee parallel in beide Apps eingefüttert und zeige euch die Ergebnisse:
Ergebnisse zum Nachlesen in einem Google Doc.
Stärken und Schwächen der beiden Tools:
In Kürze: Audionotes ist für mich ein Content-Assistent und Voicenotes eher ein persönlicher Assistent.
Audionotes ist benutzerfreundlicher und übersichtlicher, wenn man mehrere Content-Pieces aus einem Ausgangsmaterial erstellen kann. Es ist praktisch, dass man auch bestehende Audios hochladen und sogar Text verarbeiten kann. Mit der Ordnerstruktur kann ich meine Content Pieces für verschiedene Projekte und Marken sortieren. Ob man die Ergebnisse besser oder schlechter findet, überlasse ich eurem Urteil. Ich persönlich finde die Audionotes-Ergebnisse in der Regel besser, da lockerer.
KI als Assistent
Bei Voicenotes ist der USP, dass alle Notes gemeinsam ein Archiv bilden, aus der die KI (mich kennen-)lernt. Als ich das gecheckt habe, hat es sich für mich komisch angefühlt, einfach nur Contentideen in die App reinzudiktieren. Ich habe sie also eine Weile für Audiojournaling benutzt und dort z.B. reingebrainstormt, was alles so ansteht. Mir dann To-Do-Listen zu erstellen, hat auch super funktioniert – bis ich an den Punkt kam, dass Audionotes mir bereits erledigte To-Dos auftrug, und ich mich fragte, wie ich meine KI dahingehend updaten kann. „Hallo KI, hier ein Life-Update, ich habe den Gastartikel schon geschrieben und auch dieses Projekt ist abgeschlossen“?! Ich wünschte, dass die To-Do-Listen ein eigenständiges Feature werden, wo man die Liste abhakt und somit die KI aktualisiert. Diesen Feedbackwunsch habe ich auch über ein Formular abgeschickt, aber keine Rückmeldung erhalten. Der Solopreneur hinter Audionotes, Vatsal Sanghvi, ist dagegen sehr responsiv und reagiert auf Bug-Meldungen und Feedbackwünsche.
Mit dem Pro-Plan und dem Magic Chat kann man bei Audionotes anscheinend auch Anfragen über mehrere Notizen hinweg stellen. Ich habe das nicht getestet; und aufgrund des Preises würde ich dazu raten: Wer dieses Feature will, kommt mit Voicenotes günstiger weg.
Welche Daten lasse ich verarbeiten?
Jetzt der Elefant im Raum, aka The German urge to mention Datenschutz: Bei einem Tool, das ich benutze, um Content zu erstellen, den ich 100% eh veröffentliche, ist mir ehrlich gesagt wumpe, ob meine Inhalte davor für AI-Trainings genutzt werden oder erst danach gescrapet. Ich nutze das ja um MEINE Idee zu MEINEM Content zu machen. Wenn da sensible Informationen oder Inhalte dritter dabei wären. wäre das etwas anderes. Wenn ich also diese Tools (und vor allem Voicenotes) nicht nur als Content-Helfer sehe, sondern als generellen AI-Assistent, dann muss ich mir natürlich schon Gedanken machen, welche Infos ich da reinfüttere und was passieren würde, wenn diese Infos im schlimmsten Fall irgendwie geleakt, gehackt oder unerwünscht verarbeitet werden. Voicenotes selber sagt: „We built Voicenotes for ourselves and decided to take no shortcuts. All notes are secured on the cloud, not used for Al training, and only retrieved upon authenticated user requests.“ (Hier der Link zur Voicenotes Privacy Policy, hier zur Audionotes Privacy Policy) Inwiefern man AI also nutzt, um auch persönlichere Gedanken zu verarbeiten, muss man für sich selbst entscheiden.
USPs von Audionotes
- viele vorinstallierte und custom Prompts für Long- und Microcontent
- bestehende Audiodatei hochladen (z.B. aus Podcasts)
- Text als Ausgangsmaterial verarbeiten
- Gründer Sahil ist responsiv und offen für Feedback
- Integration mit WhatsApp (Pro-Plan)
- super für Content Creation via Audio
USPs von Voicenotes
- Verknüpfung der Notizen zu einem Archiv
- bekanntes Entwicklerteam (Jijo Sunny, Entwickler von Buy me a Coffee, und seine Frau Aleesha)
- ein Test ist sogar ohne Registrierung möglich! (einzige Einschränkung: die Sprachnachricht darf max. 1 Minute lang sein)
- ‚richtige‘ Apps für iOS und Android
- super für AudioJournaling
Kosten
Die einfachste Variante und Good News zuerst: Voicenotes ist noch als Lifetime-Deal erhältlich ($50 Einmalzahlung). Danach soll ein Abo $10 im Monat kosten.
Audionotes ist leider nicht mehr als Lifetime-Deal erhältlich. Mit Jahrsabos kommt man günstiger weg ($69 für den Personal-Plan, $129 für den Pro-Plan). Wer lieber auf Monatsebene abonnieren will, zahlt regulär $9 bzw $19 Dollar im Monat. Achtung: Als Affiliate habe ich einen Rabattcode! Nutzt „KATO“, um 25% zu sparen. Hier ist mein Affiliate-Link.
Fazit: Wem empfehle ich was?
Ich bin nach wie vor Audionotes-Ultra und würde es auch für alle empfehlen, die damit ihren Content-Creation-Workflow vereinfachen wollen. Die einfachere Handhabung von Custom Prompts und die Übersichtlichkeit sprechen für Audionotes.
Wer das Prinzip des AI-Assistenten verlockend findet oder einfach knapp bei Kasse ist, macht mit Voicenotes aber auch nichts falsch, solange der Lifetime-Deal für umgerechnet ca 50€ noch aktiv ist. Schaut euch unbedingt mein Content-Vergleichsvideo an, um euch einen Eindruck vom KI-Output zu verschaffen. Und nutzt die Testversionen! Bei Voicenotes müsst ihr euch dafür nicht mal anmelden. Probiert eure erste kurze Sprachnotiz einfach kurz im Browser aus.
Wenn ihr noch Fragen zu diesem Tool habt, meldet euch bitte und ich versuche sie hier zu ergänzen. Und vergesst nicht, meinen Affiliate-LInk und den Code „KATO“ zu benutzen, falls eure Entscheidung auf Audionotes fällt! 🙂
Liebe Grüße, eure Tooltesterin aus Leidenschaft Kato