Bye, bye Excel! So machen Redaktionspläne Spaß & Sinn:

„Arbeitet ihr denn schon mit einem Redaktionsplan?“ – immer, wenn ich diese Frage in einem Social-Media-Workshop stelle, sehen die Reaktionen ungefähr so aus:

  • 20 Prozent nicken erfreut: „Ja, wir haben das seit letztem Jahr und das ist echt hilfreich!“
  • 40% schütteln den Kopf: „Nee, was ist das? Nee, ich glaub das brauchen wir nicht, wir sind ja so ein Mini-Team…“
  • 40% gucken schuldbewusst rein: „Ja, also, naja… Mein Kollege hat mal einen eingerichtet. Aber ehrlich gesagt gucken wir da nie rein und der ist eh nicht aktuell…“

Starten wir mit Realtalk: Ein Redaktionsplan ist kein nettes Accessoire, sondern das Rückgrat deiner Content-Strategie. Er verschafft dir Klarheit über das, was kommen soll – von Postings bis hin zu Verantwortlichkeiten im Team. Ohne ihn navigierst du im Dunkeln und verlässt dich auf Zufall statt auf Strategie.

Aber was, wenn der Redaktionsplan mehr Last als Hilfe ist? Was, wenn er so kompliziert und unhandlich ist, dass allein der Gedanke daran Kopfschmerzen bereitet?

Das Dilemma mit Excel

Ich wage die These: Oft liegt es an Excel. Viele Teams wählen Excel für ihren Redaktionsplan. Es erscheint vielen als eine praktische Lösung – fast jeder kennt es, es ist meist schon da und spart somit Kosten. Außerdem: Wenn man „Redaktionsplan Vorlage“ googelt, werden in den Top-Suchergebnissen jeweils Excel-Tabellen zum Download angeboten. Also scheint Excel ja ein valides Tool für die Redaktionsplanung zu sein?!

Aber was auf den ersten Blick praktisch scheint, entpuppt sich oft als Stolperstein. Wer schon mal versucht hat, ein kreatives Brainstorming in eine Excel-Tabelle zu pressen, weiß wovon ich rede. Für viele visuell denkende Menschen ist die Tabellenstruktur einfach zu starr und un-intuitiv. Es ist wie ein Quadrat in einen Kreis zu zwingen – es passt einfach nicht richtig.

Es gibt Alternativen zu Excel!

Es gibt Tools, die nicht nur hübscher aussehen, sondern auch smarte Funktionen bieten wie Deadline-Erinnerungen oder Dateianhänge. Man kann sowohl Allround-Projektmanagement-Tools wie Notion, Trello, Asana, Monday & Co dafür einsetzen; als auch spezialisierte Tools, die Redaktionsplanung und Social Media Scheduling vereinen, z.B. Later, Buffer, Feedhive, Vistasocial, Plann, Metricool und Co.

Wer das kreative Chaos bevorzugt, wird digitale Whiteboards lieben, auf denen man Postings hin- und herschieben kann. Miro und Miral sind beliebte Whiteboard-Tools, aber auch das beliebte Grafik-Tool verfügt mittlerweile über Whiteboards.

Und zu guter letzt ist auch der gute alte Papierkalender eine Alternative: Wandkalender oder leere Papiere können mit Post-its und bunten Stiften zum analogen Planungs-Hub gemacht werden.

Alle diese Varianten haben natürlich Vor- und Nachteile. Digital lässt es sich besser ortsunabhängig zusammenarbeiten als analog; dafür ist man mit einem Papierkalender unabhängig von WLAN-Ausfällen oder Bugs. Was einem persönlichen wichtig ist bei einem Planungssystem muss jede Person und jedes Team selber rausfinden.

Der Redaktionsplan muss funktional sein

Wichtig ist einfach nur, dass die gewählte Methode auch wirklich benutzt wird und von allein im Kommunikationsteam genutzt werden kann – nicht nur von den Excel-Jongleuren.

Die Kernfrage ist doch: Erfüllt der Redaktionsplan seinen Zweck? Macht er dein Leben leichter oder sorgt er für Stirnrunzeln bei jedem Öffnen?

Die Wahrheit ist: Ein schlecht genutzter oder gar ignoriertes Planungstool hilft niemandem. Wenn das mit dem Planen von Postings bei dir oder deinem Team bisher nicht funktioniert hat: Liegt es wirklich am Konzept des Redaktionsplans oder vielleicht doch an seiner Ausführung in Excel? Mein Appell: Wenn Excel deine Redaktionspläne zum Scheitern bringt, dann schau dich um! Es gibt eine Fülle von Tools da draußen – manche davon sind sogar kostenlos und vielleicht bereits Teil deiner digitalen Werkzeugkiste.

Die Methode für die Erstellung von Redaktionsplänen, die ich in meinem Microcontent-Onlinekurs beibringe, ist tool-agnostisch. Es geht mir nicht darum, welches Tool ihr benutzt und welchen Button ihr klicken müsst. Mein Ziel ist, dass ihr versteht, wie ein nachhaltiger Redaktionsplan aufgebaut ist und dass er euch eine echte Hilfe sein kann, um euren Content zu wuppen.

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