„One for them, one for me“ als Hilfe bei der Themenfindung im Content Marketing

Eins für sie, eins für mich.

Eins für sie, eins für mich.

Eins für sie, eins für mich.

Wer sich jetzt an das Kinderspiel „er liebt mich, er liebt mich nicht“ beim Zupfen von Margeritenblüten erinnert fühlt, liegt gar nicht so verkehrt.


Von „One for them, one for me“ habe ich vor einigen Jahren von einer YouTuberin gehört. Sie erklärte, dass sie Videos für zwei verschiedene Zielgruppen produziert: Zum einen erstellt sie Videos „for them“, die auf populäre Suchanfragen abzielen und Fragen beantworten, die potenzielle Zuschauer:innen haben könnten. Diese Inhalte sind darauf ausgelegt, in der Suche gefunden zu werden, Klicks zu generieren und neue Leute anzuziehen. Zum anderen produziert sie Videos „for her“, bei denen sie ihrer persönlichen Kreativität freien Lauf lässt. Diese Videos können Vlogs oder persönliche Geschichten sein, die ihr besonders am Herzen liegen; und die die Verbundenheit und das Insider-Gefühl mit den Stammzuschauer:innen fördern.

Ein konkretes Beispiel aus ihrer Praxis: Während sie in New York City lebte, erstellte sie Vlogs über ihr Leben dort, wie etwa „Vlogging a weekend in my life“. Diese waren für ihr persönliches Vergnügen, ihre Self-Expression und Brand Building bestimmt. Neue Leute hingegen klicken nicht auf Vlogs von Leuten, die sie nicht kennen. Jedes zweite Video war daher ein „for them“ Video alá „Die fünf schönsten Spots im Central Park“, die gezielt auf Suchanfragen abgestimmt waren und neue Menschen in ihr Content-Universium bringen sollten. Wenn jemand durch ein informatives Video auf ihren Kanal stößt und sie sympathisch findet, schaut er oder sie vielleicht auch diese persönlicheren Inhalte an. So wächst ihre Community organisch und authentisch.

By the way: Ursprünglich ist dieses Prinzip wohl auf den berühmten Regisseur Martin Scorsese zurückzuführen, der dabei zwischen den kommerziellen Produktionen mit viel Budget und den persönlicheren, kreativeren Projekten unterschied. Diese Balance half ihm, sowohl kreativ erfüllt zu bleiben als auch kommerziell erfolgreich zu sein.

Anwendung für die Content-Marketing-Themenfindung:

Wie können wir dieses Prinzip nun auf unser Content-Marketing anwenden? Ganz einfach: Indem wir eine Balance zwischen strategischen Inhalten und kreativen Freiheiten finden. Hier ein paar Beispiele:

one for themone for me
Content zum FachthemaContent mit persönlicher Note
SEO-optimierter Text zu einem Suchbegriff oder einer Fragepersönliche Geschichte; innovative Idee
ein Thema, das laut Contentplan ‚vernünftig‘ istein Thema, auf das man Bock hat
Content zum alten Thema/ für die bestehende AudienceContent zum neuen Thema / für die Wunsch-Audience
Content zu einem Trend-ThemaContent zu persönlichen Werten und Basics
aufwändig produzierter Contentlow effort Content
Content, den die Leute wollenContent, den die Leute unserer Meinung nach wirklich brauchen

Nehmen wir zum Beispiel SEO-optimierte Texte – das sind unsere „for them“-Inhalte. Sie sind darauf ausgelegt, Reichweite über Suchanfragen zu generieren und neue Leser:innen anzuziehen. Gleichzeitig sollten wir uns aber auch Raum für Innovation oder Storytelling-Artikel lassen – unsere „for me“-Inhalte. Hier können wir persönliche Geschichten teilen oder kreative Ideen ausprobieren. Wenn man eine Idee noch gar nicht kennt, kann man ja schließlich nicht nach ihr googlen 😉

Sanftes Rebranding statt radikalem Cut

Gerade Content Creator:innen fühlen sich oft nach ein paar Jahren in ihrer Nische gefangen oder haben das Gefühl, alles bereits erzählt zu haben. Statt sich radikal neu zu erfinden, bietet das One-for-them-and-one-for-me-Prinzip einen sanften Kompromiss: Man bleibt bei bewährten Themen für das bestehende Publikum und experimentiert gleichzeitig mit neuen Ideen, um frischen Wind in den Content zu bringen.

Warum Balance wichtig ist

Das „One-for-them-and-one-for-me“-Prinzip erlaubt uns den kreativen Ausgleich zwischen datengetriebener Strategie und persönlicher Intuition. Statt sich zwischen Strategie und Spontanität, Kopf und Bauch entscheiden zu müssen, können beide Ansätze abwechselnd verfolgt werden. Dieser Ansatz kann helfen, kreative Blockaden zu überwinden und gleichzeitig ein vielfältiges Content-Portfolio aufzubauen. Ich ermutige euch daher, diese Methode auszuprobieren und eure eigene Balance zwischen strategischen Zielen und kreativen Freiheiten zu finden.

Fazit

Das One-for-them-and-one-for-me-Prinzip kann eine wertvolle Strategie im Content-Marketing sein. Es ermöglicht uns eine abwechslungsreiche Content-Planung und hilft dabei, sowohl strategische Ziele zu erreichen als auch unserer kreativen Ader freien Lauf zu lassen. Probiert es doch einfach mal aus – vielleicht entdeckt ihr ja eine ganz neue Art der Content-Planung für euch!

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